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Berufliche Rehabilitation nach § 51 SGB IX

Die Funktion und Aufgaben einer Einrichtung nach § 51 des Sozialgesetzbuches IX (SGB IX) beziehen sich auf die Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Die SBH West übernimmt die Aufgabe, individuelle Unterstützungsangebote bereitzustellen, die auf die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderungen zugeschnitten sind. Zu den zentralen Aufgaben gehören: 1. Beratung und Unterstützung: Wir bieten Beratung für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige an, um ihnen bei der Inanspruchnahme von Leistungen und der Gestaltung ihres Lebens zu helfen. 2. Förderung der Selbstbestimmung: Wir unterstützen unsere Kunden dabei, ihre Selbstbestimmung und Eigenverantwortung zu stärken, sodass sie aktiv am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen können. 3. Integration und Inklusion: Wir arbeiten daran, Barrieren abzubauen und die Integration von Menschen mit Behinderungen in verschiedene Lebensbereiche, wie Bildung, Arbeit und Freizeit, zu fördern. 4. Individuelle Hilfen: Wir bieten maßgeschneiderte Hilfen und Unterstützungsangebote, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Lebenssituationen der Menschen mit Behinderungen abgestimmt sind. 5. Vernetzung: Wir fördern die Vernetzung zwischen verschiedenen Akteuren, wie beispielsweise sozialen Diensten, Bildungseinrichtungen und Arbeitgebern, um ein umfassendes Unterstützungsnetzwerk zu schaffen. Insgesamt zielen diese Aufgaben darauf ab, die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen zu verbessern und ihre Teilhabe an der Gesellschaft zu gewährleisten.

Unsere Angebote an unserem Standort in Paderborn

 

Reha-Ausbildung

Unsere rehaspezifischen Ausbildungen richten sich an Jugendliche, die aufgrund ihrer Behinderung einen besonders intensiv ausgeprägten Förder- und Unterstützungsbedarf hinsichtlich des Erwerbs eines Ausbildungsabschlusses und der Integration in den Arbeitsmarkt aufweisen. Unsere Ausbildungen sind für Lernbehinderte und psychisch Behinderte konzipiert.

Dazu zählen vor allem Menschen mit folgenden Erkrankungen nach ICD 10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) die sich vor allem im Diagnose Bereich F1 bis einschließlich F6 bewegen:

  • psychische Verhaltensstörungen
  • Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
  • affektive Störungen
  • neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
  • Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
  • Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen

 Nicht aufgenommen werden in der Regel Menschen mit

  • schwerer kognitiver Behinderung
  • schwerwiegender hirnorganischer Schädigung
  • schwerer Sinnesschädigung
  • aktiver Suchterkrankung

 da sie andere Leistungen benötigen

 Zielsetzung

Wir richten die individuelle Förderung der Auszubildenden am Ziel der Integration aus. Nach Abschluss der Ausbildung streben wir eine Vermittlung in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung an.

Neben der beruflichen Qualifikation bildet die ganzheitliche Kompetenzentwicklung ein zentrales Element unserer Ausbildungen, um neben der Teilhabe am Arbeitsleben auch die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

Die Steigerung der Leistungsfähigkeit und Leistung bildet den zentralen Bezugspunkt unserer methodisch-didaktischen Umsetzung der Ausbildungen. Der Aufbau von personen- und umweltbezogenen Förderfaktoren und der Abbau von entsprechenden Barrieren stellt dabei die notwendige Bedingung zur gezielten Förderung der Leistungsfähigkeit und Leistung dar.

Inhalte und Ablauf

  • Eingangsanalyse – Förder-Assessment (ca. 1. bis 4. Woche)
  • sozialpädagogische Begleitung – Casemanagement
  • Fachpraktische und -theoretische Qualifizierung
  • Berufsschule
  • Stützunterricht und Kompetenztraining
  • betriebliche Ausbildungsphasen
  • Bewerbungstraining/ -coaching
  • soziale Gruppenarbeit – „Pädagogische Stunde“
  • Prüfungsvorbereitung/-training
  • freizeitpädagogische Angebote – Exkursionen

mögliche Ausbildungsberufe

  • Fachpraktiker/Fachpraktikerin für Bürokommunikation
  • Kaufmann/-frau für Büromanagement
  • Fachpraktiker/-in im Verkauf
  • Verkäufer/in
  • Kaufmann/frau im Einzelhandel
  • Lagerfachhelfer/in
  • Fachlagerist/in
  • Fachkraft für Lagerlogistik
  • Fachpraktiker/Fachpraktikerin für Metallbau
  • Fachpraktiker/Fachpraktikerin für Metalltechnik
  • Metallbauer/in
  • Feinwerkmechaniker/in
  • Maschinen- und Anlagenführer/-in
  • Fachkraft für Metalltechnik
  • Fachpraktiker/in Küche (ehemals Beikoch/-köchin)
  • Koch/Köchin
  • Helfer/in Gastgewerbe
  • Fachkraft im Gastgewerbe
  • Fachpraktiker/-in Hauswirtschaft
  • Hauswirtschafter/in
  • Fachpraktiker/-in personenbezogene Serviceleistungen
  • Fachpraktiker/in für Holzverarbeitung
  • Tischler/in
  • Fachpraktiker/in Maler/Lackierer
  • Malerin/Lackiererin
  • Friseur/-in

 

Berufsfindung / Arbeitserprobung (BF/AE) 

Der Lehrgang richtet sich an berufliche Rehabilitanden, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr in ihrem alten Beruf arbeiten können. Vom Qualifikationsgrad her sind sowohl Teilnehmer mit früherer Anlerntätigkeit als auch mit abgeschlossener Berufsausbildung angesprochen.

Ausreichende Rechen- und Lesefähigkeit sowie Deutschkenntnisse sollen vorhanden sein, damit die Testdurchführung gewährleistet ist und ein fundierter beruflicher Orientierungsprozess verwirklicht werden kann.

Zielsetzung

Das zentrale Ziel der BF/AE besteht in der Entwicklung einer individuell passenden berufsbiografischen Perspektive. Die Durchführung ist auf eine Erarbeitung von beruflichen Alternativen und eine klare Entscheidung hinsichtlich tragfähiger beruflicher Entwürfe ausgerichtet.

Im Einzelnen sind folgende Zwischenziele zur Entwicklung einer fundierten Berufsperspektive zu unterscheiden:

  • Erwerb erforderlichen Wissens bzgl. einzelner Berufsfelder / Berufsbilder (Verbesserung der Informationsbasis für die berufliche Neuausrichtung)
  • Sensibilisierung für anstehende Herausforderungen / mögliche Probleme im Zusammenhang mit beruflichen Entwürfen
  • Entwicklung individueller Lösungen für die berufliche Weiterentwicklung eines jeden Teilnehmers (inkl. notwendiger Handlungsschritte nach Seminarende)

Mögliche individuelle Lösungsvorschläge können sein:

  • Vermittlung in Arbeit unter besonderer Berücksichtigung der gesundheitlichen Einschränkungen
  • Teilnahme an einer Qualifizierung / Weiterbildung / Umschulung
  • Lösung von psycho-sozialen Problemen
  • Vorbereitende Maßnahmen wie z. B. Vorbereitungskurse, um schulische Defizite
  • auszugleichen
  • Weitergehende medizinische Rehabilitation

Inhalte / Ablauf

  • Eignungsabklärung (1. und 2. Woche)
  • Arbeitserprobung (3. und 4. Woche)
  • Abschluss (Ende der 4. Woche)

 

Rehabilitationsvorbereitungslehrgang (RVL) 

Der RVL richtet sich an Personen, welche aus gesundheitlichen Gründen ihren bisherigen Beruf nicht mehr ausüben können. Die Teilnehmer verfügen jedoch über ausreichend Potential, einen anderen Beruf zu erlernen, der den individuellen gesundheitlichen Einschränkungen Rechnung trägt und eine erfolgversprechende Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt ermöglicht. Ist die Umschulungsfähigkeit positiv beurteilt, gibt es keine altersbedingte oder berufsbedingte Einschränkung für die Teilnahme am RVL. Dabei ist dieses Angebot nicht auf die besonderen Belange von Personen mit einer Sinnesbehinderung oder einer schweren körperlichen Gehbehinderung spezialisiert. Unsere RVLs sind für Lernbehinderte und psychisch Behinderte konzipiert.

Spezifika der Zielgruppe, für die eine Teilnahme am RVL in Frage kommt, sind:

  • Der Lehrgang bereitet in der Regel auf eine überbetriebliche Umschulung vor.
  • Die Teilnehmer müssen aufgrund ihres individuellen Leistungsvermögens auf eine Umschulung inhaltlich wie persönlich intensiv und im Rahmen einer stabilisierenden individuellen Förderung vorbereitet werden.
  • Die Teilnehmer verfügen bereits über eine tragfähige berufsbiografische Perspektive bzw. einen abgesicherten Umschulungswunsch.
  • Aufgrund der individuellen Ausrichtung der Leistungserbringung können Personen mit unterschiedlichen Einschränkungen in den Lehrgang integriert werden.
  • Die Aufnahme in den Lehrgang ist nicht von der vorherigen oder anschließenden Teilnahme an einer Maßnahme der SBH West abhängig.

Zielsetzung

Das Ziel des Rehabilitationsvorbereitungslehrgangs (RVL) ist es, einen erfolgreichen Umschulungsverlauf zu ermöglichen. Er dient der fachlich-inhaltlichen Vorbereitung auf den jeweils angestrebten Umschulungsberuf, der Vermittlung berufsübergreifender Schlüsselkompetenzen und ggf. der Akquise eines adäquaten Umschulungsplatzes. Heute müssen für alle Arbeitstätigkeiten nicht nur Fachwissen, sondern auch Schlüsselqualifikationen wie Eigenständigkeit, Verantwortungsübernahme, Teamfähigkeit, Kommunikations- und Organisationsfähigkeit und Flexibilität vorhanden sein bzw. erworben werden.

Der RVL ermöglicht es den Teilnehmern, sich aktiv und gezielt auf die bevorstehenden beruflichen Anforderungen und persönlichen Herausforderungen im Umschulungsprozess intensiv vorzubereiten.

Sofern die anschließende Umschulung nicht in der SBH West stattfindet, sondern in einem kooperierenden Unternehmen, werden im Rahmen der Umschulungsplatzakquise ausführliche Gespräche mit den Unternehmen geführt, die bereit sind, zusätzlich im Rahmen einer Umschulung auszubilden. Der Ablauf der Umschulung muss an die verkürzte Ausbildungsdauer angepasst werden. Ggf. werden betriebliche Kurzpraktika zum Kennenlernen des Teilnehmers organisiert.

Sollten aufgrund der Behinderung zusätzliche technische Hilfen nötig sein, werden diese gemeinsam mit dem dafür zuständigen Kostenträger beschafft.

Wir gewinnen während des RVL umfassende Informationen über

  • die Persönlichkeit des Teilnehmers,
  • die (Berufs-)Biografie,
  • die Ausprägung seiner Kompetenzen,
  • sein soziales Umfeld und
  • individuelle Förder-/Unterstützungsbedarfe  und damit eine fundierte Grundlage zur Gestaltung eines anschlussfähigen individuellen Unterstützungsprozesses im Rahmen der anschließenden Umschulung.

Der Teilnehmer erlebt sich in einer anderen Lebenssituation: er fängt etwas "Neues" an, schlüpft noch einmal in die Rolle des "Lernenden". Diese Akzeptanz der neuen Rolle die Entwicklung einer entsprechenden Bewältigungskompetenz hinsichtlich des persönlichen Veränderungsprozesses sind wesentliche Bezugspunkte des RVL

Die Ziele im Überblick:

  • Orientierung, Stabilisierung, Vermittlung von Sicherheit
  • Etablierung eines verbindlichen Arbeitsbündnisses
  • Erhebung des Unterstützungsbedarfs
  • Akquise eines Umschulungsplatzes
  • Vorbereitung auf die fachlichen und überfachlichen Anforderungen
  • Aktive Auseinandersetzung mit den anstehenden (berufs-) biografischen Veränderungen
  • Entwicklung von Schlüsselqualifikationen
  • Das Lernen lernen
  • Entwicklung effektiver Lern- und Arbeitsweisen
  • Verbesserung von Konzentrationsfähigkeit und Leistungsmotivation

Das übergeordnete Ziel ist ein reibungsloser Übergang in die Umschulung auf Grundlage einer stabilen beruflichen Handlungsfähigkeit

Inhalte und Ablauf

  • Eingangsanalyse – Kompetenzfeststellung
  • Lerneinheiten
  • Pädagogische Betreuung
  • Akquise von Umschulungsplätzen (optional)
  • Hospitation im Umschulungsunternehmen (optional)

 

Überbetriebliche Umschulung

Unsere rehaspezifischen überbetrieblichen Umschulungen richten sich an Rehabilitanden, die aufgrund ihrer Behinderung einen besonders intensiv ausgeprägten Förder- und Unterstützungsbedarf hinsichtlich der Bewältigung von fachlichen und überfachlichen Herausforderungen im Rahmen einer Umschulung und der Integration in den Arbeitsmarkt aufweisen. Dabei ist dieses Angebot nicht auf die besonderen Belange von Personen mit einer Sinnesbehinderung oder einer schweren körperlichen Gehbehinderung spezialisiert

Zielsetzung

Wir richten die individuelle Förderung der Umschüler am Ziel der Integration aus. Neben der beruflichen Qualifikation bildet die ganzheitliche Kompetenzentwicklung ein zentrales Element unserer Umschulungen, um neben der Teilhabe am Arbeitsleben auch die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern. Die Steigerung der Leistungsfähigkeit und Leistung bildet den zentralen Bezugspunkt unserer methodisch-didaktischen Umsetzung der Ausbildungen. Der Aufbau von Person und Umwelt bezogenen Förderfaktoren und der Abbau von entsprechenden Barrieren stellt dabei die notwendige Bedingung zur gezielten Förderung der Leistungsfähigkeit und Leistung dar.

Inhalte und Ablauf

  • Eingangsanalyse – Förder-Assessment (ca. 1. bis 4. Woche)
  • sozialpädagogische Begleitung – Casemanagement
  • fachpraktische und -theoretische Qualifizierung
  • Allgemeinbildender Unterricht
  • Stützunterricht und Kompetenztraining
  • betriebliche Umschulungsphasen
  • Bewerbungstraining / -coachi
  • soziale Gruppenarbeit – „Pädagogische Stunde“
  • Prüfungsvorbereitung/-training
  • Freizeitpädagogische Angebote – Exkursionen

 

mögliche Umschulungsberufe

  • Kaufmann/-frau für Büromanagement
  • Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel
  • Verkäufer/-in
  • Maschinen- und Anlagenführer/-in
  • Metallbauer/in
  • Feinwerkmechaniker/in
  • Fachkraft für Metalltechniker/in
  • Fachkraft für Lagerlogistik
  • Fachlagerist/in
  • Tischler/in
  • Fachkraft Gastgewerbe
  • Hauswirtschafter/-in
  • Koch / Köchin
  • Malerin/Lackiererin
  • Friseur/in

 

Ihre Ansprechpartnerin:
Ursula von Donop
Tel: +49 5251 700 251
E-Mail: ursula.vondonop@sbh-west.de