Berufsbildungsbericht 2020: erstmals weniger neue Ausbildungsverträge
Bisher wurde die Arbeitswelt weitestgehend vom demografischen Wandel verschont. Doch nun scheint sich der Wandel bei Betrieben und Auszubildenden bemerkbar zu machen. Im Vergleich zu den Vorjahren gab es deutlich weniger Schulabgänger und dadurch auch insgesamt 6.300 weniger aufgenommene Ausbildungen als in 2019. Bundesministerin Anja Karliczek betonte aber, dass diese Entwicklung abzusehen gewesen sei und dass es immer noch mehr Ausbildungsstellen als Bewerber gebe. So kommen auf 100 offene Stellen 105 Bewerber. Auch wenn die Anzahl der Ausbildungsverträge gesunken ist, so wurden in den Bereichen der Sozialberufe 4 % mehr Verträge abgeschlossen.
Insgesamt boten Ausbildungsbetriebe 8 % weniger Ausbildungsplätze an. Dies hängt mit der derzeitigen Corona-Pandemie zusammen. „Die Betriebe warten möglicherweise auf die Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage, sodass dann noch weitere Plätze angeboten werden“, so Karliczek.
Als Fazit hält sie fest, dass durch die Neuerungen, die im vergangenen Jahr eingeführt wurden, die duale Ausbildung für junge Menschen attraktiver gemacht wurde. Dazu zählen das Modernisieren des Berufsbildungsgesetzes, das Einführen des Mindestlohns für Auszubildende, die Möglichkeit der Teilzeitausbildung und das Aufstiegsbafög.