Jugendliche haben schon gewählt
Die Jugendlichen im Gespräch. Foto: Tina Gewandt
Jede Stimme zählt: Wie wichtig Wahlen wie die Europa- und Kommunalwahl am kommenden Sonntag sind, das wissen jetzt auch die jungen Teilnehmer am Projekt "STABIL" der SBH Nordost.
In einer Wahlsimulation am Donnerstag, 23. Mai, haben sie erste Erfahrung mit dem Thema gesammelt. "Die Projektteilnehmer sind zum Teil Erstwähler oder haben sich bisher nicht an Wahlen beteiligt", erklärt Andreas Dose, pädagogischer Mitarbeiter am halleschen Standort der Bildungseinrichtung. Sie sollen mit dem Projekttag an das Thema Wahlen und Politik herangeführt und animiert werden, am Wochenende selbst ihre Stimme abzugeben.
Dazu haben sich die Projektmitarbeiter intensiv mit den Wahlprogrammen der verschiedenen Parteien beschäftigt und diese in einem inszenierten Wahlforum präsentiert. Hierbei hat jeder Pädagoge eine Partei vertreten. Anschließend wurde eine Wahl simuliert - mit allem, was dazu gehört: Wahlurne, Wahlkommission, Stimmzettel und Wahlkabinen sollten den Jugendlichen einen authentischen Einblick in den Wahlvorgang geben.
Projektteilnehmerin Cindy erzählt: "Mir war bisher nicht richtig bewusst, welches Ausmaß die Wahl einer Partei hat." Am Sonntag will die junge Mutter nun auf jeden Fall ihr Kreuz setzen.
Das erste Kreuz hat sie zusammen mit allen anderen Jugendlichen bereits am Donnerstag gesetzt. Für die Projektteilnehmer stand nach Auszählung aller Stimmen fest: "Mit großer Mehrheit hat die Partei Die Linke gewonnen", erzählt Pädagogin Lisa Stoffel. "Unsere Jugendlichen haben alle sehr interessiert mitgemacht und wir hoffen alle, dass sie ihre Chance auch am Sonntag nutzen."
Das Projekt "STABIL" der SBH Nordost GmbH arbeitet mit Jugendlichen unter 25 Jahren, die die Schulpflicht absolviert haben und beruflich ohne Perspektive sind.
Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, die Jugendlichen durch die Erweiterung beruflicher wie auch sozialer Kompetenzen nachhaltig in weiterführende Maßnahmen, in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt zu integrieren. Zugrunde liegt dem Projekt das pädagogische Modell des produktiven Lernens kombiniert mit intensiver sozialpädagogischer Betreuung, das in drei Werkstattbereichen „Kreativ“, „Reparatur“ und „Hauswirtschaftliche Dienstleistungen“ stattfindet. Gefördert wird das Projekt vom Jobcenter Halle und ist außerdem finanziert durch den Europäischen Sozialfonds für eine zeitliche Befristung vom 1. Juli 2016 bis 30. Juni 2020.
