Libanese möchte in Deutschland Friseur sein
Friseur-Ausbilderin Sandra Freiberg im Gespräch mit Ali Wihbe Dib über Frisuren. Foto: Tina Gewandt
Die Bindfadentechnik beherrscht im Libanon jede Kind. Hier in Deutschland ist sie eher selten. Ali Wihbe Dib hat diese spezielle Technik mit nach Delitzsch bei Leipzig gebracht - in den Friseursalon Figaro Quickhair. Denn die Bindenfadentechnik wird zum Rasieren der Gesichtshaare verwendet. Mit dem Bindfaden im Mund zwirbelt Ali Wihbe Dib mit einer Kopfbewegung die Haare ein und zieht sie so mitsamt Wurzel heraus.
"Mein Mann sagt, beim ersten Mal tat es etwas weh. Aber Ali hat schon viele Fans. Die Männer mögen es, immer gepflegt auszusehen und nichts mehr machen zu müssen", sagt die Salonleiterin Grit Lorenz. Seit vier Wochen macht der Libanese hier ein Praktikum, ausgehend von einer Qualifizierung, die er bei der SBH Nordost am Standort Leipzig absolviert.
Insgesamt ist der Familienvater schon elf Jahre in Deutschland, arbeitete selbstständig als Autohändler und hat sich in diesem Jahr dazu entschlossen, seinen damals im Libanon gelernten Beruf auch hier auszuüben. Um seine ausländischen Berufsqualifikationen in Deutschland anerkennen lassen zu können, bekommt er nun auch Unterstützung von der SBH Nordost GmbH und Figaro Quickhair in Delitzsch. "Wir suchen dringend gute Fachkräfte und können jemanden wie Ali gut gebrauchen. Wir wollen, dass er bleibt. Dazu braucht er aber einen anerkannten Abschluss", erklärt Lorenz.
"Ali ist Perfektionist", findet Sandra Freiberg, Friseur-Ausbilderin am SBH-Standort Leipzig. Wer sich von ihm die Haare schneiden lasse, bekomme ein Rund-um-Wohlfühl-Programm. "Ich würde mich freuen, ihn hier als festangestellten Friseur zu sehen." Eine Möglichkeit, um in Deutschland als Friseur zu arbeiten, ist eine Umschulung. "Da denke ich jetzt drüber nach", erzählt der 43-Jährige. Ein entsprechendes Angebot bietet die SBH Nordost GmbH in Leipzig an.