Mit „Coffee to Job“ die bessere Chance auf Arbeit
Vielfältiges Angebot beim Bewerber-Speed-Dating "Coffee to Job". Foto: Tina Gewandt
Ein Vorstellungsgespräch bei neun verschiedenen Firmen innerhalb einer Stunde und nur einmal Lampenfieber: „Eine einmalige Chance“, weiß Martina Hameister, pädagogische Mitarbeiterin bei der Bildungseinrichtung SBH Nordost GmbH. Hier ging das Bewerber-Speed-Dating „Coffee to Job“ am Dienstag erfolgreich in die dritte Runde. 32 Teilnehmer aus der vom Jobcenter Halle (Saale) geförderten Maßnahme „Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmer“, die die SBH Nordost GmbH in Zusammenarbeit mit der DEKRA Akademie durchführt, stellten sich bei Arbeitgebern wie RWS Gebäudeservice GmbH vor.
Darunter auch Irena Gribanov. Die 59-Jährige ist motiviert und sucht schon länger Arbeit. Im Gespräch mit dem Reinigungsunternehmen hatte sie gleich ein gutes Gefühl. „Die Chemie hat gepasst und ich hoffe, dass ich hier einen Job in der Küche finde. Das habe ich früher schon gemacht.“ Vorherige Bewerbungen verliefen immer wieder im Sand. „Ich bin froh, dass ich jetzt in dieser Maßnahme bin. Wenn es jetzt mit einer Arbeit klappt, bin ich sicher, dass nichts schief läuft.“ Alle Maßnahmeteilnehmer werden noch ein halbes Jahr nach Arbeitsaufnahme von Martina Hameister und ihren Kollegen betreut.
Dass die Gespräche mit den verschiedenen Firmen in den Räumen der SBH Nordost stattfinden, sei ein weiterer Pluspunkt. „Durch die vertraute Umgebung sind wir alle etwas weniger nervös“, erklärt Gribanov. Die Maßnahmeverantwortliche Martina Hameister pflichtet ihr bei: „Hier sind Firmen, zu denen unsere Teilnehmer alleine wahrscheinlich nie gegangen wären. Und selbst, wenn ein Gespräch nicht gut läuft – die Erfahrung bleibt trotzdem. Und es warten weitere Gespräche.“ Die Vielfalt an Angeboten aus den Bereichen Gebäudereinigung, Grünflächenpflege, Altenpflege und -betreuung, Lager, Kaufmännisch und Büro, Küche, Holz und Bau erhöhe zusätzlich die Wahrscheinlichkeit, dass die Teilnehmer einen Job finden. Gleichzeitig lohne es sich für die Unternehmen. Hameister: „Sie bekommen Menschen, die etwas leisten wollen.“
Genau wie Sylvia Kuhlmann. Aufgrund von Rückenproblemen kann die 56-Jährige allerdings nicht mehr jeden Job ausüben. „Da ist das große Angebot toll. Für mich wäre ein Job im Büro geeignet.“ Auch sie habe schon viele Bewerbungsgespräche, unter anderem auf Bildungsmessen, hinter sich. „Hier ist es für mich angenehmer und ich habe ein gutes Gefühl.“ Auch sie wurde während der Maßnahme auf Bewerbungsgespräche wie diese vorbereitet. „Wir geben unseren Teilnehmern mehr Selbstsicherheit und machen sie auch etwas mutiger“, erklärt Hameister. Sie fieberte bei jedem Gespräch mit „ihren“ Teilnehmern mit. Und das Daumen drücken habe geholfen: „Zwei Praktika können wir jetzt schon verbuchen und rund 20 weitere Gespräche sind geplant.“
Irena Gribanov im Gespräch mit dem Reinigungsunternehmen RWS