Mit „Coffee to Job“ starten ältere Erwerbssuchende wieder in den Arbeitsmarkt
Auf der Suche: Bei "Coffee to Job" kommen ältere Arbeitsnehmer mit Firmen ins Gespräch. Foto: Tina Gewandt
Mit Kaffee und Keksen gelingt ein Gesprächseinstieg gleich viel leichter. Diesen Gedanken hatten Martina Hameister und ihre Kollegen bei der Organisation von „Coffee to Job“. Das Bewerber-Speed-Dating haben die pädagogischen Mitarbeiter der SBH Nordost in dieser Woche zum ersten Mal am halleschen Standort des Bildungsträgers veranstaltet. Das Besondere: Die 30 Arbeitssuchenden sind über 50 Jahre alt. Sie alle gehören zur vom Jobcenter Halle geförderten Maßnahme „Beschäftigungschance älterer Arbeitnehmer“, die die SBH Nordost GmbH in Zusammenarbeit mit der Dekra durchführt.
„Ich finde es richtig toll, wie sehr sich unsere Teilnehmer bemühen“, sagt Martina Hameister. „Im Vorfeld waren sie ein bisschen distanziert und wussten nicht genau, was auf sie zukommt.“ Das in der Maßnahme durchgeführte Bewerbungstraining habe den Teilnehmern jedoch geholfen, den richtigen Einstieg zu finden. Fünf Firmen standen für Gespräche bereit, darunter die Stiftung Cyriaci et Antonii, die ein Altenpflegeheim in Halle führt. Hier hat sich Grit Behnke vorgestellt. Die 55-Jährige möchte als Betreuungskraft arbeiten. „Das Gespräch war sehr angenehm. Bei Cyriaci habe ich schon mal zur Probe gearbeitet, jetzt hoffe ich auf einen Job“.
Gerhard Pietsch hat sich gleich ein Vorstellungsgespräch gesichert. „Das sind sehr nette Leute“, sagt der 59-Jährige, der nach dem Speed-Dating bei Akzent Personaldienstleistungen als Schlosser oder Monteur anfangen möchte. Für Susann Wilke-Wernicke vom halleschen Jobcenter ist die angenehme Atmosphäre der Grund für den Erfolg von „Coffee to Job“. „Auch ältere Arbeitnehmer brauchen eine reale Chance auf dem Arbeitsmarkt.“ Nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels sind Arbeitnehmer über 50 wieder interessant für die Firmen in der Region. „Umso wichtiger ist es, dass sich unsere Teilnehmer und die Unternehmen kennenlernen“, ist auch Maßnahmeleiterin Martina Hameister der Meinung. Und das hat sich gelohnt: 17 Arbeitssuchende wurden zu weiteren Vorstellungsgesprächen eingeladen, drei Teilnehmer können sich auf einen Probearbeitstag freuen.