600 Produkte für Demenzkranke an Senioreneinrichtungen verteilt
Über 600 Einzelteile wurden schon hergestellt und verteilt (Foto/Text: Matthias Lochmann)
Große Freude herrschte in dieser Woche im Seniorenzentrum „Saaleufer“ der Volkssolidarität im Böllberger Weg. Durch die SBH Nordost GmbH wurden den Bewohnerinnen und Bewohnern handgemachte Produkte speziell für Menschen mit Demenzerkrankung übergeben.
Hergestellt werden die Produkte von 16 Teilnehmenden aus 6 Nationen der Arbeitsgelegenheit (AGH) „Objekte zur Mobilisierung Demenzkranker“ beim Bildungsträger SBH Nordost GmbH. In der Maßnahme des Jobcenters Halle (Saale) wurden seit 1. September 2022 bereits über 600 Handarbeiten von Langzeitarbeitslosen hergestellt und an mehrere Senioren- und Pflegeeinrichtungen im Stadtgebiet verteilt.
Neben Spielen wie Memory oder Puzzle gehören dazu auch sogenannte Demenz-Muffs. Diese Schläuche aus verschiedenen Materialien und Füllungen können Menschen mit Demenz im Alltag helfen. Zupfen, kneten, fühlen und ertasten sorgt immer wieder aufs Neue für eine spannende Entdeckungsreise und wirkt beruhigend auf die Betroffenen.
„Die Freude bei uns sowie den Bewohnern und Bewohnerinnen ist riesig. Im Alltag bleibt wenig Zeit für Pflegekräfte solche aufwändigen Produkte herzustellen. Da ist diese Unterstützung einfach klasse“, freute sich Nancy Neugebauer, Teamleiterin Betreuung im Seniorenzentrum Saaleufer, im Rahmen der Übergabe.
Die Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung läuft zunächst bis zum 31. August 2023.
Flankiert wird das im öffentlichen Interesse liegende Projekt durch eine Intensivbetreuung für die Teilnehmenden dieser AGH. Diese gewährt eine umfassende Unterstützung sowie eine systematische Kontrolle der Kompetenzentwicklung vor und während der Beschäftigung. Durch die längerfristig geförderten Beschäftigungen im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten sollen Langzeitarbeitslose oder Langzeitleistungsbezieher mit negativer Integrationsprognose persönlich und beruflich stabilisiert werden. Die Teilnehmer können dadurch perspektivisch Anschluss an reguläre und unbegleitete Beschäftigung finden, um so die Möglichkeit zur Teilhabe am Arbeitsleben zu erhalten.