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Matthias Lochmann

Mail matthias.lochmann@sbh-nordost.de
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Zeitzeugengespräch mit Jalda Rebling: Gemeinsam gegen unbegründeten Hass

Ob sie in der Schule viel gemobbt wurde, fragte einer der jugendlichen Zuhörer. Ohne zu zögern antwortet Jalda Rebling mit „Ja“. Die jüdische Schauspielerin und Sängerin ist zusammen mit Vertretern des Anne Frank Zentrum e. V. Berlin als Zeitzeugin zu Besuch bei den Jugendlichen des Projekts STABIL aus Halle (Saale). Das Thema beschäftigt die jungen Menschen. Einige Projektteilnehmende, die bei STABIL mit sozialpädagogischer Unterstützung auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt vorbereitet werden, mussten in ihrem persönlichen oder schulischen Umfeld ebenfalls bereits Erfahrungen mit Mobbing machen.
Zeitzeugengespräch mit Jalda Rebling: Gemeinsam gegen unbegründeten Hass

Jalda Rebling (Mitte) erzählt ihre Familiengeschichte. Foto: Tina Gewandt

Ob sie in der Schule viel gemobbt wurde, fragte einer der jugendlichen Zuhörer. Ohne zu zögern antwortet Jalda Rebling mit „Ja“. Die jüdische Schauspielerin und Sängerin ist zusammen mit Vertretern des Anne Frank Zentrum e. V. Berlin als Zeitzeugin zu Besuch bei den Jugendlichen des Projekts STABIL aus Halle (Saale). Das Thema beschäftigt die jungen Menschen. Einige Projektteilnehmende, die bei STABIL mit sozialpädagogischer Unterstützung auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt vorbereitet werden, mussten in ihrem persönlichen oder schulischen Umfeld ebenfalls bereits Erfahrungen mit Mobbing machen.

Das Gespräch mit Jalda Rebling ist laut Alina Welp, Projektleiterin im Anne Frank Zentrum e.V. Berlin, der letzte Baustein des Anne Frank Tages, eines bundesweiten Aktionstages gegen Antisemitismus und Rassismus, an dem sich rund 650 Schulen beteiligt haben. Einige wenige, wie das Projekt STABIL der Bildungseinrichtung SBH Nordost GmbH, werden von der Zeitzeugin besucht.

Im Austausch mit den jungen Menschen erzählt Rebling die Geschichte ihrer Eltern, die den Holocaust überlebt haben. So erfuhren die Jugendlichen, dass Reblings Mutter Lin Jaldati im Konzentrationslager in Auschwitz Anne Frank und ihre Schwester Margot kennenlernte - und ihren Tod miterlebte. Jaldati selbst überlebte laut ihrer Tochter nur knapp mit einem Gewicht von 28 Kilogramm. Es waren Aussagen wie diese, die die Jugendlichen aufhorchen ließen. Sie stellten der 1951 geborenen Zeitzeugin viele Fragen zu Erlebnissen in ihrer Kindheit als Jüdin in der DDR bis hin zu ihrer Musikkarriere als Sängerin jüdischer Lieder und fragten zudem nach Tipps und Wünschen für die Zukunft. Diese Frage beantwortete Rebling gern: „Ich wünsche mir, dass wir uns gegenseitig mehr zuhören, nicht so sehr mit uns selbst beschäftigt sind. Dass wir mehr hinterfragen und etwas tun gegen unbegründeten Hass. Es ist viel schöner, etwas miteinander zu schaffen.“

Seit 2017 führt der Anne Frank Zentrum e. V. jedes Jahr zu Anne Franks Geburtstag am 12. Juni den Anne Frank Tag durch. Der Aktionstag soll das Engagement für eine demokratische Gesellschaft in Auseinandersetzung mit der Geschichte von Nationalsozialismus und Holocaust stärken. Das Projekt STABIL beteiligte sich hier zum vierten Mal mit einer eigenen Aktion; die Jugendlichen fertigten in Handarbeit bunte Portraits von Anne Frank an und gestalteten eine Ausstellung.

Mehr zum Projekt STABIL unter https://stabil-halle.de/

 

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